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Ski

Zur Standardausrüstung beim Skilanglauf gehören ein Paar Langlaufski, ein Paar Langlaufstöcke und ein Paar Langlaufschuhe.Je nach Langlauftechnik werden spezialisierte Langlaufski verwendet. Die Ski haben grundsätzlich vorne eine nach oben gebogene Spitze und sind in der Mitte nach oben gekrümmt (Skispannung). Man unterscheidet zwischen:

  • klassischen Langlaufski, bei denen der mittlere Bereich die so genannte Steigzone ist. Dieser Teil haftet bei Kontakt am Schnee, sodass ein Abdruck nach hinten möglich ist. Man unterscheidet zwischen „Wax“- und „Nowax“-Ski. Bei Wax-Ski muss die Steigzone vor der Benutzung mit Haftwachs versehen werden. Das zu verwendende Wachs hängt von den aktuellen Schneeeigenschaften (Schneetyp, Temperatur, Feuchtigkeit) ab. Nowax-Ski verfügen im Bereich der Steigzone über mechanisch (Schuppen, Kronen, Fell) oder chemisch (Chemoski) realisierte Steighilfen. Da durch individuelles Wachsen bessere Gleiteigenschaften erreicht werden, sind Wachs-Ski im Leistungssport üblich, wogegen die pflegeleichten Nowax-Versionen im Freizeitbereich dominieren. Aber auch bei Wettkämpfen werden Nowaxski bei schwierigen Schneeverhältnissen, insbesondere bei nassen Neuschnee bei Temperaturen um 0°C, verwendet.
  • Skatingski, die kürzer und leichter gekrümmt sind als die klassischen Langlaufski. Sie besitzen keine Steigzone. Die dazu getragenen Schuhe haben eine starre Sohle und einen seitlich stabilisierten Schaft. Sie umschließen den Knöchel etwas höher um den Fuß, damit er bei der seitlichen Bewegung besser abgestützt ist.
  • Kombiski, welche sowohl für Skating als auch für den klassischen Stil verwendet werden können. Kombiski sind kürzer als klassische Ski und es fehlt die Haftzone im Bereich der Innenkanten. Nachteil dieses Skityps ist die niedrigere Fahrgeschwindigkeit aufgrund fehlender Länge im klassischen Stil oder höherer Reibung beim Skating.

Grundsätzlich sollte die Gleitzone aller Ski mit Gleitwachs behandelt werden, um den Belag vor Korrosion zu schützen und optimale Gleiteigenschaften zu erzielen.

Aufbau

Im Unterschied zu einem Alpinski ist ein Langlaufski deutlich schmaler, praktisch nicht tailliert, deutlich leichter und meist länger. Dies hat mehrere Gründe: Da ein Langläufer seine Bewegungsenergie vor allem aus seiner Körperkraft und nicht aus dem Gefälle des Berges bezieht, wirken deutlich geringere Kräfte, die eine leichtere Konstruktion ermöglichen. Zudem erfordert die Lauftechnik, dass der Ski ständig beschleunigt und abgebremst wird, was eine geringe Massenträgheit und damit ein geringes Gewicht notwendig macht. Da mit geringerer Geschwindigkeit und meist in vorgefertigten Loipen gefahren wird, ist keine besondere Drehfreudigkeit nötig, darum kann der Ski länger sein, braucht nicht tailliert zu sein und besitzt keine Stahlkanten. Um die Reibung zu reduzieren, wird die Spur und damit der Ski schmal gehalten.

Günstige Langlaufski sind im Inneren ausgeschäumt, während teure Modelle Kasten- oder Wabenstrukturen aus Holz und/oder Kunststoff besitzen, welche bei gleicher Stabilität leichter sind.

Lauffläche

Ski für den Diagonalstil besitzen unter der Bindung eine Steigzone; davor und dahinter befindet sich eine Gleitzone. Der Ski ist derart geformt, dass beim Gleiten, wenn also der Langläufer mit beiden Ski auf dem Schnee steht, die Steigzonen den Schnee nicht berühren; wenn jedoch beim Abstoßen das Körpergewicht auf einen Ski verlagert wird, erreicht dessen Steigzone den Schnee und sorgt dafür, dass der Ski nicht zurückrutschen kann. Skating-Ski besitzen dagegen eine durchgehende Gleitzone auf der Lauffläche, da das Abstoßen mit den Kanten geschieht.

Die Gleitzone wird mit Gleitwachs behandelt, um die Reibung (Gleitreibung) zu verringern. Für die Steigzone gibt es mehrere Verfahren, um die Haftreibung zu erhöhen: Steigwachs, Schuppen (in unterschiedlicher Ausführung, z.B. als Mikroschuppen und mit unterschiedlichem Schliff), Fellstreifen oder auch Grip Tape.

Damit bei Ski für den Diagonalstil die Steigzone nur bei voller Belastung den Schnee berührt, muss der Ski auf das Gewicht des Sportlers abgestimmt sein. Zudem dürfen die Ski nicht längere Zeit mit einem Clip aneinander gepresst werden, weil dann die Spannung aus dem Profil verloren geht – die Steigzone setzt dann öfter auf und beeinträchtigt die Gleiteigenschaften.

BindungPrinzipiell ist der Schuh über die Skibindung nur mit der Spitze am Ski befestigt und vertikal beweglich, so dass sowohl der Fuß komplett auf dem Ski aufsitzen kann als auch (beim Abdrücken) die Ferse angehoben werden kann.

Bis Anfang der 1990er-Jahre hatten Langlaufschuhe vorne eine Gummilasche, mit der sie in die Bindung eingehakt und mit einem Metallbügel festgeklemmt wurden; im hinteren Bereich gab es lediglich eine Fersenplatte. Nachteilig bei dieser Bindung war die oft schwierige Bedienung – um sie schließen zu können, musste die Schuhlasche sehr sauber in der Metallführung positioniert werden, um den Bügel herunterdrücken zu können; oft ließ sich der Bügel nicht mit dem Skistock herunterdrücken, sondern man musste sich bücken und dies per Hand erledigen. Zudem sorgte die Gummilasche für eine eingeschränkte vertikale Beweglichkeit in der Bindung, und im abgeschnallten Zustand war sie beim Laufen hinderlich.

Moderne Skilanglaufbindung

Moderne Skilanglaufbindung

In der Folgezeit entwickelten viele Firmen neue Bindungssysteme, die jedoch meist inkompatibel waren. Erst etwa um 2000 setzte sich zwei Systeme, SNS-Profil der Firma Salomon und NNN der Firma Rottefella, als Quasi-Standard durch. Dort befindet sich vorne unter der Schuhspitze ein Metallbügel, der in die Bindung einrastet; so muss man lediglich mit der Schuhspitze in die Bindung treten, um den Schuh zu fixieren. Ein weiterer Unterschied zu alten Systemen ist eine von der Spitze bis zur Ferse durchgängige Schiene auf der Bindung, welche den Schuh durch eine dort entsprechende Vertiefung beim Aufsetzen gegen seitliche Kräfte stabilisiert. Dies ist nötig, weil die deutlich schmälere Bindung sonst stärkeren seitlichen Hebelkräften ausgesetzt wäre.

Skating-Bindungen besitzen zudem eine zweite Befestigung im Mittelfußbereich, um die Bindung auch bei angehobenem Fuß gegen seitliche Kräfte zu stabilisieren.

(Quelle: Wikipedia)